In Memoriam

Bishop Dr. Károly Tóth passes away

Károly TóthReformed Bishop emeritus Dr. Károly Tóth passed away 16th June 2014 in his 84th year, after a long illness. He was a well-known personality of the ecumenical movement. You can read the memorial of the Reformed Church in Hungary here:
http://reformatus.hu/mutat/the-passing-of-bishop-karoly-toth/

A memorial service took part in the main Reformed church Budapest Kálvin tér on the 30th of June and the funeral in his birthplace Győrszemere, Western Hungary. Among many church and ecumenical leaders WCC General Secretary Dr. Olav Fykse Tveit expressed his condolence, too:
http://www.oikoumene.org/en/resources/documents/general-secretary/messages-and-letters/Memorial_Bishop_K._Tth.pdf

Bishop Károly Tóth founded the Ecumenical Study Centre in Budapest in 1991, after his retirement as bishop. The Centre published the Ecumenical Study Booklets (Ökumenikus Tanulmányi Füzetek ) on certain issues of common interest, altogether 23. The last booklet appeared at the end of 2012. Mostly those dealing with new religious movements and pseudo-religions were very popular, but more or less the same was true for the other ones, e.g. Media and Ethics; Hungarian Churches and Joining the European Union; Judaism, Christianity and Islam – Common Ethical Values, etc. He translated sermons of Johannes Rau, Federal President of Germany under the title The Bible and the Politician (Wer hofft, kann handeln, Hännsler, 2006, Hungarian 2008). He invited well-known personalities for the annual meetings of the Centre, e. g. Johannes Rau in 1999, Konrad Raiser in 2009.
In summer 1995 a conference initiated by Bishop Tóth took place at Kecskemét, south of Budapest under the motto “Steps towards reconciliation”. 180 delegates from 20 countries took part in it including church leaders from countries involved in the Balkan War.
In 1997 the Study Centre organized a conference under the title “Religious Freedom in Central and Eastern Europe after the Collapse of Communism” at Dobogókő, northwest of Budapest, with a number of well-known experts, e.g. Michael Nüchtern, Johannes Aagaard, etc.
The Ecumenical Study Centre has had contacts with other ecumenical institutions, first of all with Bensheim of the German Protestant Churches and Strasbourg of the Lutheran World Federation. The Study Centre became soon an institutional member of the Societas Oecumenica, so in 1994 four representatives, including this writer, could take part in the Consultation in Driebergen-Utrecht. For me it was due to Bishop Tóth’s activity to be in Hamburg, 2000, Belgrade 2010 and Belfast 2012, too, where our invitation for the coming Consultation was accepted. I was very glad that the Standing Committee could visit him in May 2013 during the preparatory meeting. I hoped he would live to see our Consultation and we could visit him again but the Lord’s ways are not ours. Anyhow, I can only be thankful to have been a close co-worker of Bishop Dr. Károly Tóth during the last twenty years. Let his memory be blessed and let the risen Lord strengthen us all in our faith.

Péter Szentpétery


 

In memoriam Professor Dr. Johannes Brosseder

(1937 – 2014)

Wie vielleicht kaum eine andere theologische Disziplin lebt die Ökumene von der Begegnung und dem Gespräch. Durch Begegnung und Gespräch entstehen Beziehungen, in denen die Sehnsucht nach ökumenischer Gemeinschaft geweckt und das Wissen um unseren Auftrag zur Einheit der Kirche Jesu Christi aktualisiert wird. Durch Begegnung und Gespräch wird zudem der ökumenische Gedanke weitergetragen.

Am 10. Juni 2014 verstarb Prof. Dr. Johannes Brosseder. Mit seinem Tod verliert die öku-menische Bewegung einen markanten und profilierten Gesprächspartner, der durch die Be-gegnung und den Dialog mit anderen einerseits seine eigene Theologie durchdachte und for-mulierte und andererseits in diesen Begegnungen andere prägte.

Als ökumenisch Forschender und Kollege war Johannes Brosseder in ein weites Netz von sehr unterschiedlichen ökumenischen Initiativen und Arbeitskreisen eingebunden, in denen er immer wieder wichtige Impulse für das ökumenische Gespräch setzte. So gehörte er z. B. im Jahre 1978 zu den Mitbegründern der Societas Oecumenica und prägte die inhaltliche Aus-richtung dieser Europäischen Gesellschaft für ökumenische Forschung über Jahrzehnte hinweg maßgeblich. Von 1996 bis 2000 wählte die Societas Oecumenica ihn zu ihrem Präsidenten. Die beiden Konsultationen während seiner Präsidentschaft standen unter den Themen „Die Ambivalenz der Moderne und die Ökumenische Forschung“ (Uppsala) und „Deus absconditus – ecclesia abscondita? Die kenotische Theologie und ihre ekklesiologischen Implikationen“ (Hamburg). Vielen von uns wird der Verstorbene in Erinnerung bleiben, wie er während der jüngsten Konsultationen zusammen mit den anderen „old boys“ (=ehemaligen Präsidenten) die Wahl eines neuen Präsidenten/einer neuen Präsidentin der Societas vorbereite. Auch die Gründung des Altenberger Ökumenischen Gesprächskreises im Jahre 1999 oder des Kölner Ökumenischen Studienkreises geht auf seine Initiative zurück. Darüber hinaus wirkte er von 1975 bis 1992 im Deutschen Ökumenischen Studienausschuss des ACK mit. Des Weiteren wusste er sich der KirchenVolksBewegung eng verbunden. Um ein letztes Beispiel zu nennen: Im intensiven und ausdauernden Gespräch mit den anderen römisch-katholischen und lutherischen Mitgliedern der sogenannten Gruppe von Farfa Sabina entstand 2010 das Dokument „Gemeinschaft der Kirchen und Petrusamt.“

Als ökumenischer Lehrer in München, Bonn und Köln suchte Johannes Brosseder mit dem theologischen Nachwuchs das Gespräch auf Augenhöhe und wusste Studierende für die öku-menische Sache zu gewinnen, so wie er es selbst bei seinem Lehrer Heinrich Fries erfahren hatte. Ohne das Oberseminar zu ökumenischen Themen, zu dem Johannes Brosseder auch während seiner Kölner Zeit noch jedes Semester nach Bonn einlud, wäre der Autor dieser Zeilen wohl zum Doktoranden im Fach Altes Testament geworden und hätte sich nicht kurz-fristig für eine ökumenische Promotion entschieden – als evangelischer Theologe bei einem römisch-katholischen Doktorvater. Diesem Mentor verdanke ich auch meine erste Begegnung mit der Societas Oecumenica bereits wenige Woche nach Promotionsbeginn. Ein Semester lang durfte ich während dieser Zeit auch miterleben, mit welcher Begeisterung und welchem Engagement Johannes Brosseder in einem völlig überfüllten Kölner Hörsaal Lehramts-studierenden Grundkenntnisse des ökumenischen Miteinanders vermittelte. Für viele der an-gehenden Lehrerinnen und Lehrer aller Fachrichtungen war dies sicherlich eine unerwartete Erstbegegnung mit ökumenischen Themen, für Johannes Brosseder ein viel größerer (und gewiss auch herausfordernder) Hörerkreis als zuvor in Bonn. Schließlich darf nicht vergessen werden, dass Johannes Brosseder durch eine rege Vortragstätigkeit auch ein großes ökume-nisch interessiertes Publikum jenseits der Universität erreichte, dabei in gut verständlicher Sprache für die theologischen Schätze der jeweils anderen Kirchen warb und seine Zuhörer zum konfessionellen Miteinander ermutigte.

Auch das theologische Werk Brosseders macht deutlich, dass für ihn die Wahrheit des Glau-bens nur in der Begegnung und der Auseinandersetzung mit den anderen zur Sprache gebracht werden kann: Der Glaube entspringt dem Hören auf das Wort Gottes. „Dieses Hören geschieht aber nicht ohne den Zusammenhang mit dem Zuhören auf die Menschen, die jetzt mit uns in den Kirchen, in der Kirche Jesu Christi, konkret versammelt sind, und zwar weltweit.“  Es dürfe nicht übersehen werden, „dass der Dialog die lebendige Gemeinschaft ist; ohne Dialog ist eine Gemeinschaft tot. Der Dialog ist kein Mittel zum Zweck eines anderen, er ist vielmehr die lebendige Gemeinschaft selbst. … Hier müssten sich die Kirchen fragen, ob nicht die Prioritäten so gelassen werden müssten, wie sie es von der Sache her sind: an erster Stelle steht nun einmal das wirklich gelebte Leben; alles andere klärt sich in ihm im Dialog, Disput, Konsens, Streit, Wettstreit usw.“  Entsprechend suchte Johannes Brosseder immer wieder das Gespräch und die Auseinandersetzung mit Martin Luther. Innerhalb der römisch-katholischen Kirche war er einer der leider viel zu wenigen profunden Kenner des Wittenber-ger Reformators und seiner Theologie. In zahlreichen seiner Veröffentlichungen hat er aufzu-zeigen versucht, dass der reformatorische Rechtfertigungsglaube der römisch-katholischen Kirche nicht fremd sein muss, sondern vielmehr als kriteriologische Funktion für eine ökume-nische Fundamentaltheologie fruchtbar gemacht werden kann. Zu seinem Verständnis des Theologietreibens gehörte darüber hinaus die Einsicht, dass verantwortete Theologie nur im Horizont des christlich-jüdischen Gesprächs möglich ist. Und schließlich stand Johannes Bro-sseder immer auch im kritischen Dialog mit seiner eigenen Kirche, für die er sich bisweilen als unbequemer Gesprächspartner erwies. Deutlich benannte er antiökumenische Tendenzen und Missstände in der römisch-katholischen Kirche, wo er sie sah und die in seinen Augen der wahren Katholizität seiner Kirche im Wege standen. Er sprach hier von dem „defectus catholicitatis der römisch-katholischen Kirche“, die der Erneuerung und Reform bedürfe. In der „Kölner Erklärung: Wider die Entmündigung – für eine offene Katholizität“ z. B. konnte er 1989 gemeinsam mit weiteren Theologieprofessorinnen und Theologieprofessoren gegen überzogen zentralistisch gesteuerte Bischofsernennungen unter Missachtung der Ortskirchen und gegen die Ausdehnung der päpstlichen Unfehlbarkeit auf moralische Fragen das Wort erheben. Um seiner ökumenischen Überzeugung willen scheute er auch nicht den Konflikt mit seiner Kirchenleitung, was 1987 zur Aufgabe seiner Lehrtätigkeit in Bonn und zur Umsied-lung an die Philosophische Fakultät in Köln führte. Deutlich blieb in diesen Auseinanderset-zungen aber immer, dass er ausschließlich das kritische Wort um seiner eigenen Kirche willen und aus tiefer Liebe zu ihr erhob.

Johannes Brosseders ökumenische Theologie ist geprägt von der Gewissheit, dass Kirchen-gemeinschaft möglich sei. Dies war jeder Zeit in der Begegnung mit dem Verstorbenen zu spüren und dies zieht sich wie ein roter Faden durch sein theologisches Werk: Im Jahre 1993 hält er in einer Veröffentlichung zum 450. Jubiläum des Kölner Reformationsversuchs unter Erzbischof Hermann von Wied kurz und bündig fest: „Am Ende dieses Jahrtausends der Spal-tungen sind die Kirchen gut beraten, einen mutigen Schritt aufeinander zuzugehen, der allein dem Anspruch des Glaubens entspricht: Kirchengemeinschaft zu beginnen – jetzt!“  Aus An-lass des Ökumenischen Kirchentages 2010 erscheint dann eine Schrift, die bereits im Titel dasselbe programmatische Schlagwort trägt: „Kirchengemeinschaft jetzt“.  Bezeichnender-weise hat Johannes Brosseder beide Projekte jeweils in Kooperation mit einem evangelischen Theologen (Hans-Georg Link und Joachim Track) verfasst, mit denen ihn eine langjährige Freundschaft und das kontinuierliche ökumenische Gespräch verband. Auch seinen letzten Vortrag im März 2014 schließt Johannes Brosseder mit der ökumenischen Grundüberzeugung, dass zur Kirchengemeinschaft bereits jetzt alles bereitsteht: „Wer die offiziellen und die vielen offiziösen ökumenischen Konsens- und Konvergenzdokumente sorgfältig studiert hat, wer die vielen theologischen Arbeiten zu ehemals als kirchentrennend eingestuften theologischen Sachfragen aufmerksam registriert hat, der kommt an der Feststellung nicht vorbei, dass die Brücken schon längst fertiggestellt sind. Man braucht nur über sie zu gehen, sie sind theo-logisch und kirchenpraktisch wirklich stabil, wie die schon gewachsene Gemeinschaft der Kirchen in der Ökumene seit dem Ende des II. Vaticanums deutlich genug belegt. Wer aller-dings vor den Brücken Nebelkerzen wirft, der kann gar nicht sehen, dass die Brücken schon stehen.“

Die ökumenischen Weggefährten von Johannes Brosseder sind ihm dankbar für die Brücken zur Kirchengemeinschaft hin, an denen er mitgebaut hat und deren Tragfähigkeit er im Ge-spräch und Begegnung mit Vertretern der anderen und der eigenen Konfession immer wieder überprüft und bezeugt hat.

Oliver Schuegraf

(Oberkirchenrat Dr. Oliver Schuegraf ist im Amt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche für Ökumenische Grundsatzfragen und Catholica zuständig. Er ist Mitglied im Standing Committee der Societas Oecumenica.)

 


 

In memoriam Professor Dr. Ulrich Kühn

When he was asked what for him was the biggest ecumenical encouragement, Ulrich Kühn answered in an interview not so long ago: „The collaboration at the level of Faith & Order – especially with the Roman Catholic theologians involved in that work – belongs to the particularly encouraging ecumenical experiences.” (Una Sancta 3/2010, 254)


 

In memoriam Professor Dr. Hans-Dieter Döpmann

Dear Dagmar,
unfortunately – for health reasons – I was not able to come to Belfast to the conference of our Societas Oecumenica. But in today’s report by O.Schuegraf I read that you were elected president. I would like to congratulate you on this occasion with best wishes for a successful work.
With best greetings, also from my wife
Yours
Hans-Dieter
This was the last message which I received from Hans-Dieter Döpmann on 4 September 2012. In my thanks to him I expressed my hope to meet him soon again “in oecumenicis”. This will now happen in another world.


 

In memoriam

Anton Houtepen (1940-2010) Commemorative issue Anton Houtepen (1940-2010)Houtepen

Our deplored former president Anton Houtepen has been a member of the board of the most prestigious Catholic theological journal in the Netherlands Tijdschrift voor theologie for 25 years. The summer issue, 51 (2011, 2) contains the following articles on Anton, with summaries in English:

  • pp. 137-139: In memoriam by Prof. Dr. Anne-Marie Korte, Anton’s first doctoral student.
  • pp. 140-151: Purged Lips for All People – God’s Single Truth as a Perspective in the Midst of the Plurality of Religions. Opening essay in dialogue with Anton’s reflections on theology of religions by the main editor, Prof. Dr. Erik Borgman.
  • pp. 152-169: ‘Disunity Does Not Reach to the Heavens’ – Anton Houtepen as Ecumenist. Study of Anton’s ecclesiological and ecumenical views by Prof. Dr. Peter De Mey
  • pp. 170-192: Trust in God in Whom There is No Violence – An Analysis of Anton Houtepen’s Theology. Study of Anton’s theological views by Dr. Arwin van Wilgenburg, Anton’s last doctoral student.

The issue can be purchased with Boom Distributiecentrum, Postbus 400, 7940 AK Meppel, The Netherlands (bdc@bdc.boom.nl) for EUR 19.50.